PROGRAMM 2008

Hartwig Ullrich
Steinformen
02. März – 30. März 2008


• Ziel der plastischen Arbeit Hartwig
Ullrichs ist es, seinen bildnerischen
Formvorstellungen im Stein Gestalt zu geben.
Dabei steht der Formwille über dem
erzählerischen Ausdruckswillen.
Andeutungsweise wird die gedachte Form
auf den Werkstoff skizziert und das
Material in die Tiefe denkend abgetragen.
Seine Skulpturen lassen in ihrer
Dinglichkeit Rückbesinnung auf die
Tradition erkennen ohne traditionell zu
sein. Die so entstandenen Formen sind einfach
und karg, unaufgeregt und leise,
drängen sich nicht in eine vordergründige
Lesbarkeit.

Hartwig Ullrich, geb. 1932
Studium an der WKS Wiesbaden und an
der HBK Hamburg. Seit 1980 Professor für
Plastisch-räumliches Gestalten an der
HAWK Hildesheim. Lebt und arbeitet in
Dinklar.


Ingeborg Ullrich
Zeichnungen
02. März – 30. März 2008


• Die Zeichnungen Ingeborg Ullrichs entstehen in assoziativ reagierenden Schichtungsprozessen durch Übermalen, Zerstören, Zitieren, Freilegen und Ergänzen. Lesbare Elemente verweisen auf zeichnerische Positionen, die einem dezidierten Naturstudium verpflichtet sind und durch aufbrechendes Chaos, ge- lenkten Zufall sowie neu ordnende Strenge in einen veränderten Deutungs- zusammenhang gestellt werden.

Ingeborg Ullrich, geb. 1943
Studium an der Fachhochschule in Hamburg. Lebt und arbeitet in Dinklar.


Robert Günzel
Leben – ein Verhau
06. April – 04. Mai 2008


• Erinnerung und Deutung –
ein bildnerischer Versuch.
Installationen mit Bildern und Skulpturen
aus dem Lebenswerk des Künstlers
breiten eine eine dramatische Collage des
Scheiterns aus.


Robert Günzel, geb. 1938 in Poischwitz
/ Schlesien. Nach Vertreibung und
Schulzeit Studium der Bildhauerei, der
Architektur und der Kunstgeschichte an
der Akademie und Universität Karlsruhe.
Von 1964 bis 1984 architektur- und
stadtraumbezogene künstlerische
Arbeiten. Von 1985 bis 2003 Professor
für Kunstpraxis und Kunsttheorie an der
Universität Hildesheim.


Malgorzata Konverska
Lebensgrauentferner
06. April – 04. Mai 2008


• Ich nehme eine handvoll Elemente und
spiele den Schöpfer. Es soll ein Ganzes entstehen.
Kaum entstanden, fragt das Ganze:
»Warum so?« und »Warum überhaupt?«.
Soll ich nun meinem Nichtwissen ein
Kleidchen schneidern? Ich nehme eine
handvoll Elemente und spiele das unbekümmerte
Kind.

Malgorzata Konverska, geb. 1943 in
Posen, Polen. 1964 bis 1970 Studium an
der Hochschule für Bildende Künste,
Posen. Diplom im Fach Malerei und
Grafik. Lebt und arbeitet seit 1983 in
Hannover.


Angelika Summa / Günter Wagner
Schwerkraft und Leichtigkeit
11. Mai – 08. Juni 2008


• Die Skulpturen, Reliefs und Installationen
der beiden Bildhauer Angelika Summa aus
Würzburg und Günter Wagner aus Karlsruhe
sind durchweg doppeldeutig angelegt.
Obwohl beide mit dem Werkstoff Metall
arbeiten, dem generell Härte, Schwere und
Kälte anhaftet, gelingt es beiden Künstlern,
mittels Materialkombination und deren
Verarbeitung mit Ambivalenzen zu operieren.
Beispielsweise sehen die Blei-Bilder
Günter Wagners wie pastell-feine Gemälde
aus. Sie sind mit Brüchen und Rissen versehen,
erinnern an den Alterungsprozess
von Haut und machen auf tiefer gehende
Wunden aufmerksam, die außerhalb der
Kunst liegen.

Günter Wagner, 1955 in Karlsruhe
geboren, studierte zunächst Graphik und Malerei an der Universität in Marburg
und anschließend an der Kunstakademie
in Karlsruhe bei Markus Lüpertz. Er
wurde mit einem Projektstipendium des
Kunstfonds in Bonn für Bildhauerei in
Italien ausgezeichnet. Internationale
Ausstellungen.


Auch Angelika Summas Drahtgeflechte
aus schwerem Baustahl, deren Bewegtheit
spielerische Leichtigkeit vermitteln,
beziehen eine zweite Realitätsebene ein.
Die Ambivalenz von Materialeigenschaft
und deren Wirkung macht ein wesentliches
Moment ihrer Kunst deutlich: den
Bezug zum Menschen.

Angelika Summa, geboren 1952 in
Bayreuth, studierte Kunstgeschichte,
Archäologie und Germanistik (M.A.). Sie
ist seit 1986 als freischaffende Bildhauerin
tätig und wurde mit dem
Kunstförderpreis der Stadt Würzburg und
einem zweijährigen Atelierförderprogramm
des Freistaates Bayern geehrt.
Internationale Ausstellungen.


Thomas Ritter

11. Mai – 08. Juni 2008


• In vielen Ausstellungen in Europa und
Nordamerika zeigte er seine Arbeiten der
letzten Jahre: Wanderungen zwischen
Abbildung und Abstraktion.
Für seine Ausstellung hier im
Stammelbach-Speicher will er sich in
einem Zyklus von Bildern dem Thema
Natur nähern. Farben im hellen Licht oder
Nebel, fließend oder erstarrt; Rhythmus
und Melodie, oder ist es Landschaft?
In diesem Raum zwischen Wirklichkeit
und Imagination, zwischen der Natur
selbst und ihrer Wirkung auf den
Menschen, bewegt sich seine Malerei.
Der Betrachter kann eintauchen in eine
Welt aus reiner Farbe, den Emotionen des
Malers oder des malerischen Prozesses
nachspüren. Malerei erfahren, eben.

Thomas Ritter, geboren 1955 in
Höxter. Studium 1990 bis 1995 an
der Fachhochschule Hannover, lebt
und arbeitet bei Hannover und in
Südschweden.


Elfi Dollichon
Im Grunde des Bildes
15. Juni – 13. Juli 2008


• Das Ego schweigt, wo Kunst werden
will. In diesem Augenblick ist Stille, in der
die Form geboren wird.

Elfi Dollichon, geb. 1956 in Gotha. 1974
bis 1980 Studium der Kunstgeschichte,
Kunstpädagogik und Germanistik an der
Universität Erfurt. 1980 bis 1983
Wissenschaftliche Assistentin. 1991
Promotion zum Dr. phil. an der Universität
Hildesheim. 1992 bis 1993 Lehrauftrag
an der Universität Hildesheim.


Sean Connaughty
A History of the Earth and The Garden Projekt
15. Juni – 13. Juli 2008


• »A History of the Earth« is presented as a
collection of historical and archaeological
documents: the work is embedded with
countless bits of information, which speak
to technological capabilities and geological
and meteorological information, as well as
cultural, political and personal experience.
In addition to being an archaeological
document the history is a collection of art
works that span a time period of more than
twenty years. An edition of thirteen handmade
boxes containing original photogravure
prints, C-print photographs, audio and video.
»The Garden Project«: At my residence in
south Minneapolis, The Environmental
Protection Agency tested our soil and discovered
unacceptable levels of arsenic due to
pollution from a nearby 1950s pesticide
manufacturer. This project documents the
process of removing and replacing the soil. It
documents the destroyed ecosystem with
plant samples, paintings and prints made
from impressions of plants. A raised ring of
stones in the new space is sown with seeds
from the destroyed ecosystem. Hand built
porcelain »Human Head Bird Feeders« and
»Human Head Bird Feeder MASK« with specially
designed and silk-screened apple tree
camouflage garments. Improvised music was
recorded in the garden.


Sammlung Falckenberg

15. Juni – 13. Juli 2008


• Die Sammlung Falckenberg umfasst
ca. 1800 Arbeiten und zählt zu den weltweit
größten und spektakulärsten
privaten Sammlungen zeitgenössischer
Kunst. Sie ist in den Phoenixwerken in
Hamburg-Harburg auf mehr als
4000 Quadratmetern untergebracht. In
dieser ungewöhnlichen Sammlung sind
unter anderem vertreten das Trio Martin
Kippenberger, Werner Büttner und Albert
Oehlen, Jonathan Meese und Daniel
Richter, Sigmar Polke, die amerikanischen
Künstler Paul McCarthy, Mike Kelly und
Richard Prince sowie Werkgruppen der
Wiener Aktionisten. Der Schwerpunkt der
Sammlung ist das Groteske, Anstößige,
Streitbare und Widerständige.

Carl Haenlein schreibt: »Der Sammler
Harald Falckenberg sucht die Kunst da
auf, wo sie schwierig ist, wo sie unverdaulich
erscheint, wo sie unbequeme,
schmerzliche Fragen nach der condition
humaine dieser Epoche stellt.«
Wir freuen uns sehr, dass wir in der
Galerie im Stammelbachspeicher ausgewählte
Teile dieser Sammlung zeigen
können, die Dr. Harald Falckenberg selbst
kuratiert und in die er bei der Vernissage
selbst einführen wird.


BBK Jahresausstellung

15. Juni – 13. Juli 2008


• Der Bund Bildender Künstlerinnen
und Künstler Hildesheim, als Teil des
bundesweiten Berufsverbandes, konzipiert
und präsentiert regelmäßig attraktive
und interessante Jahresausstellungen.
Dabei ist nicht nur der hohe Qualitätsstandard
der gezeigten Werke bemerkenswert,
sondern auch die Bandbreite individueller künstlerischer
Positionen.
Die Vernissage und besonders die
Beendigung der Ausstellung, die
»Finissage«, sind inzwischen ein gesellschaftliches
Ereignis und fester Bestandteil des regionalen kulturellen Lebens.