PROGRAMM 2021


Das war für die Kunst ein schwieriges Jahr!

Bis auf die erste Ausstellung im März mussten wir wegen der Corona-Pandemie alle im Jahresprogramm 2020 angekündigten Ausstellungen und die Lesung von Bernd Rieck absagen. Ja, selbst die März-Ausstellung mussten wir schon am Wochenende nach der Vernissage (mit 200 Besucher*innen) schließen. Im Laufe des Jahres dann wollten wir weder Künstler*innen noch Besucher*innen einer Gefährdung aussetzen, die bei den niedrigen Räumen im Stammelbach-Speicher stets gegeben war. Zudem wollten wir Ausstellungen ohne ihr Herzstück, die große Vernissage, bei der so viele Menschen sich begegnen, nicht hinnehmen.

Wir werden nun die abgesagten Ausstellungen – so hoffen wir jedenfalls – im Jahr 2021 nachholen können. Je nach dem unvorhersehbaren Infektionsgeschehen werden wir unter Umständen wieder Ausstellungen absagen müssen, vielleicht ohne Eröffnungen oder nur unter strengen Hygiene- und Abstandsregelungen durchführen können. Wir wissen es nicht. Aber wir können auch nicht nicht planen. Wir haben keine Wahl, wir müssen aktuell so tun, als wäre ein Ausstellungsjahr 2021 möglich. Und dann müssen wir von Ausstellungstermin zu Ausstellungstermin sehen, was möglich sein wird.

Für Ihr Verständnis für unsere Entscheidungen und für fortdauerndes Interesse, Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung danken wir Ihnen sehr herzlich.

Wir hoffen, Sie auch im Jahr 2021 häufig in der Wachsmuthstraße zu treffen und wünschen uns, dass Sie auch im neuen Jahr so intensiv Anteil an dem Geschehen in der Galerie im Stammelbach-Speicher nehmen wie vor der Pandemie.

Ihr Norbert Hilbig


BBK Hildesheim
LEBENSZEICHEN
21. März – 18. April 2021, 1. und 2. Etage

• Nachdem der Stammelbachspeicher im vergangenen Jahr monatelang hatte schließen müssen, die Galerie verwaist war, da hatten wir uns im Herbst entschieden, eine Ausstellung des BBK unter dem Titel »Lebenszeichen« zu zeigen. Die Künstler*innen sollten – ohne Jury – Arbeiten aus der Isolation des Lockdown zeigen, im wahrsten Sinne des Wortes ein Lebenszeichen geben. Und als dann die Ausstellung fast gehängt war, als ein Hygienekonzept vom Landkreis genehmigt war, als die Einladungen gedruckt und verschickt waren, da überraschte uns im November ein neuerlicher Lockdown. Nun möchten wir das Ausstellungsjahr 2021 mit eben dieser Ausstellung, mit eben diesem »Lebenszeichen« beginnen. 

Vielleicht noch immer mit Besucherbeschränkungen, mit Abstand und ohne Vernissage. Wir werden sehen. Auf jeden Fall aber soll gezeigt werden: Wir sind zurück! Wir sind wieder da!


Bernd Rieck
Autorenlesung – ›Börger-Gedichte‹
16. April 2021, 19 Uhr


Stefan Canham – Anthony Canham
Unanswered Questions
25. April – 23. Mai 2021, 1. Etage

• Stefan Canham stellt für diese Ausstellung in der Galerie im Stammelbach-Speicher seine Arbeiten denen seines Vaters Anthony gegenüber und befragt sie nach Ähnlichkeiten, Annäherungen, Berührungen: bestickte Stoff-Vierecke aus den Bergen Vietnams korrespondieren mit abstrakt-geometrischen Malereien, Architekturaufnahmen mit Gouachen, die an Teppiche erinnern, Collagen aus grell-bunten Werbeblättchen mit den recycelten Interieurs bewohnter Bauwagen. Inhaltliche Ungleichartigkeiten laufen überraschenden formalen Anklängen entgegen.

Stefan Canham, geb. 1968, Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Zahlreiche internationale Ausstellungen und Publikationen.

Anthony Canham, 1941 – 2019, Studium an den Royal Academy Schools in London. 1988 – 2005 Professor an der Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim.


Mass Jobe, Edin Bajric
Zwei Geschichtenerzähler
25. April – 23. Mai 2021, 2. Etage

• Bye Mass Jobe. Griots, die Troubadoure Afrikas, prägten sein Interesse an Kunst, untrennbar verknüpft mit dem Blick auf Geschichte und ihre politischen Auswirkungen, insbesondere der Kolonialzeit. 

Edin Bajrić beteiligt sich seit 2008 an Ausstellungen im In- und Ausland. Teilnahmen an Filmfestivals und Kunstmessen, Veröffentlichungen in Katalogen und Printmedien.

Die einzelnen Bestandteile von Edin Barjićs und Bye Mass Jobes Installationen verhalten sich wie Buchstaben, werden zu Worten bis hin zu komplexen Erzählsträngen, die in der Ausstellung spannende Parallelen zueinander bilden. 

Edin Bajrić wurde 1980 in Bosanska Dubica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Er studierte Bildende Kunst an der FH Hannover. 

Bye Mass Jobe geb. 1960 in Banjul, Gambia, seit 1989 in Deutschland.


Rolf Behme
Zurück nach vorn
30. Mai – 27. Juni 2021, 1. Etage

• Ein Blick zurück eröffnet auch neue und andere Sichtweisen auf Wege nach vorn. Rolf Behme zeigt was ihm wirklich wichtig ist. Arbeiten aus dem Bereich der »fotofix- und copy-art« bilden neben Malerei, Druckgrafik und aktuellen Fotoarbeiten einen Schwerpunkt. Zudem werden skulpturale und plastische Arbeiten gezeigt. Die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen, die Beschäftigung mit Phänomenen der Zeit und Dingen, die sich einem schnellen Blick nicht vordergründig offenbaren, prägen die Kunst von Rolf Behme.

Rolf Behme, geb. 1955 Studium der Kunst an der Kunsthochschule Kassel; Kunstpädagoge; Landeskoordinator und Fachberater für das Fach Kunst; Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim; lebt und arbeitet in Hildesheim.


Eberhard Höfer
Resonanz
30. Mai – 27. Juni 2021, 2. Etage

• Bereits über 50 Jahre widmet sich Eberhard Höfer (Jahrgang 1949) seiner umfangreichen künstlerischen Arbeit als Maler und Fotograf. Seine langjährige Tätigkeit als Sozialpsychiater und Neurologe muss dabei als durchaus befruchtender Teil seiner künstlerischen Arbeit gesehen werden. Denn im thematischen Zentrum seiner Arbeiten finden sich gleichermaßen individuelle wie soziale und politische Konflikte und Herausforderungen. Darüber hinaus beeindrucken aber auch seine abstrakten Arbeiten, zumeist farbstarke expressive Acrylmalereien, die eher emotionale Gestimmtheiten beschreiben. Bemerkenswert ist, dass Höfer sich bereits sehr früh in den neunziger Jahren intensiv mit den neuen digitalen Möglichkeiten der Kunst auseinandergesetzt hat. Beispielhaft dafür sind etwa seine zahlreichen digitalen Überarbeitungen von Filmstills und Fotos, die er etwa in Form von Kollagen verfremdet und in neue Kontexte setzt. Gerade in dieser Vielfalt von Formen, Techniken und Themen liegt der Reiz von Höfers umfangreichem Oevre. (Christian Lüffe) 

Eberhard Höfer lebt u. arbeitet in Hildesheim.


Arnd Chr. Müller
Soul Matter
11. Juli – 08. August 2021, 1. Etage

• Bereits über 50 Jahre widmet sich Eberhard Höfer (Jahrgang 1949) seiner umfangreichen künstlerischen Arbeit als Maler und Fotograf. Seine langjährige Tätigkeit als Sozialpsychiater und Neurologe muss dabei als durchaus befruchtender Teil seiner künstlerischen Arbeit gesehen werden. Denn im thematischen Zentrum seiner Arbeiten finden sich gleichermaßen individuelle wie soziale und politische Konflikte und Herausforderungen. Darüber hinaus beeindrucken aber auch seine abstrakten Arbeiten, zumeist farbstarke expressive Acrylmalereien, die eher emotionale Gestimmtheiten beschreiben. Bemerkenswert ist, dass Höfer sich bereits sehr früh in den neunziger Jahren intensiv mit den neuen digitalen Möglichkeiten der Kunst auseinandergesetzt hat. Beispielhaft dafür sind etwa seine zahlreichen digitalen Überarbeitungen von Filmstills und Fotos, die er etwa in Form von Kollagen verfremdet und in neue Kontexte setzt. Gerade in dieser Vielfalt von Formen, Techniken und Themen liegt der Reiz von Höfers umfangreichem Oevre. (Christian Lüffe) 

Eberhard Höfer lebt u. arbeitet in Hildesheim.


Simone Rosenow
Was bleibt
11. Juli – 08. August 2021, 2. Etage

• In Rosenow’s Arbeiten, stehen Mal-, Zeichen-, Schreib- und Nähspuren nebeneinander oder bilden durchscheinende Schichtungen. Es ist ein Ringen um eine spannungsvolle, lebendige Korrespondenz zwischen Punkt, Linie, Fläche und Farbe. Von Rhythmus ist da die Rede, vom »Kritzeln als kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen dem Schreiben, dem Zeichnen und der Musik«, ein Zusammenklang, mitten im Geschehen der Bewegung festgehalten. Neben unberührten Papieren und Leinwänden verwendet sie auch Vorgefundenes. Vergilbte Buchseiten, Stoffe, Schullandkarten mit ihrer jeweiligen Geschichte und Abbildung werden übermalt, treten in den Hintergrund oder erleben durch Aussparung eine Betonung. Traumhafte Erinnerungsfetzen. Es geht ihr nicht darum Gesehenes ablesbar wiederzugeben, eher das Erlebte aus dem tiefen Inneren herauf zu holen, zu notieren wie in ein Tagebuch. Stefan Skowron beschreibt ihre Arbeiten so: »Kraft im Ruhigen, Musikalität in der Stille, Dichte im weiten Raum, Eleganz im schnellen Strich.«

Simone Rosenow, geb. 1966 in Cottbus, freischaffende Künstlerin und Grafik-Designerin, lebt und arbeitet in Vogtsburg im Kaiserstuhl / Südbaden.


Marion Lidolt, Paul Kunofski
Mariage
12. September – 10. Oktober 2021, 1. Etage

•• Paul Kunofski und Marion Lidolt kombinieren in dieser Ausstellung traditionelle und experimentelle künstlerische Techniken wie Malerei, Siebdruck, Fotografie und Radierung, sowie computergesteuerte Stick- und Strickarbeiten. Durch die Mariage formal und inhaltlich unterschiedlicher Werke erfahren diese eine Kontextveränderung mit oft überraschend neuen Interpretationsmöglichkeiten.

Paul Kunofski, geb. 1956 in Flensburg; 1991 – 94 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig; seit 1997 Dozent für Künstlerische Druckgrafik an der Fakultät Gestaltung der HAWK. 

Marion Lidolt, geb. 1963 geboren in Hof, 1990 – 94 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste, seit 2002 Professorin für Experimentelles Gestalten und Gestaltungslehre an der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim, seit 2010 verstärkte Auseinandersetzung mit textilen und digitalen Ausdrucksmöglichkeiten.


Gisela Schattenburg
… durch die Zeiten
12. September – 10. Oktober 2021, 2. Etage

• Stetiger Wandel – lautlos und fließen – Poesie der Gegensätze – Spiel der Kräft – konfus dazwischen – aus den Fugen geraten – Kollision – aus dem Gleichgewicht – … 

Diese Seinszustände lassen sich erweitern und in Titeln vielleicht erahnen; sie sind für mich richtungsgebend, mein Interesse gilt den unbekannten Bereichen; ich versuche, meine »inneren Landschaften« abstrahiert zu erzeichnen.

Die Zeichnungen entstehen thematisch vorbestimmt, in Reihen. Ich konzentriere mich ganz auf die Linie und setze die einzelnen Striche, bis diese sich mit der gewünschten Intensität zu Strukturen und Flächen verdichten. Wandel, Auflösungsprozesse, Erneuerung sind als übergeordnete Thematik spürbar. 

In einigen aktuellen Arbeiten werden gezeichnete Partien von dominierenden Linien oder weißen Streifen durchbrochen; sie verweisen auf unterschiedliche Raumebenen und ordnen den Bildraum neu.

Gisela Schattenburg, geb. 1950 in Hannover, Studium an der HfBK Braunschweig, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Berlin.


BBK – Kunstmesse
Hildesheim Art Fair
17. Oktober – 14. November 2021, 1. und 2. Etage

• Der BBK Hildesheim präsentiert erstmalig Arbeiten in dieser neu konzipierten Messe zeitgenössischer Kunst – bereichert durch die Arbeiten junger, nicht oder noch nicht im Berufsverband organisierter, Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Malerei, Grafik, Mixed Media, Fotografie, Plastiken, Skulpturen und Objekte … eine Vielzahl künstlerischer Werke und Positionen laden zum Betrachten, Diskutieren und zum Erwerb ein. Bezahlbare Kunst für Sammler, aber auch für Einsteiger.