PROGRAMM 2025
Franziska Harnisch, Philipp Valenta
Arbeitsspeicher
23. März – 20. April 2025
• Unter dem Titel ›Arbeitsspeicher‹ entsteht die zweite Duoausstellung von Franziska Harnisch und Philipp Valenta. Der Name ist Programm: Mit gemeinsamen wie einzelnen künstlerischen Positionen sowie ortsspezifischen, partizipativen Arbeiten und Kollaborationen, u. a. dem KUNSTRAUM 53, wird das kollektive Gedächtnis des Speichers untersucht und befragt. Sind Ausstellungen temporäre Dateien? Ist es Copy & Paste, wenn ich bestehende Arbeiten in andere Ausstellungen einpasse? Und wann ist der Speicher eigentlich voll?
Franziska Harnisch, geb. 1986 in Berlin, Studium Kunst in Greifswald, Hildesheim und Braunschweig. Seit 2009 internationale Ausstellungen und Stipendien. Lebt und arbeitet in Berlin.
Philipp Valenta, geb. 1987 in Hattingen. Studium Kunst und Schmuckgestaltung in Weimar, Hildesheim und Braunschweig. Seit 2008 Ausstellungen und Stipendien im In- und Ausland. Lebt und arbeitet im Ruhrgebiet.
Corinna Seliger
Werkschau
23. März – 20. April 2025
• In Ihrer ersten Ausstellung im Stammelbach-Speicher zeigt Corinna Seliger eine Auswahl ihrer Arbeiten aus den Jahren 2015 bis 2024. Das Portrait und der Mensch im urbanen Raum sind die zentralen Themen, die die Künstlerin immer wieder beschäftigen. Der kräftige Pinselduktus und das Spiel mit Lichtakzenten bringen Lebendigkeit in ihre situativen Alltagsszenen. Auch Landschaften, Stillleben und Naturformen sind ein wichtiger Teil ihres Oeuvres.
Corinna Seliger, geboren 1965, studierte an der Fachhochschule Hannover Grafik-Design und arbeitet seitdem für Verlage und Werbeagenturen. Seit 2007 beschäftigt sie sich intensiv mit Malerei und arbeitet als freiberufliche Künstlerin. 2017 absolvierte Corinna Seliger ein Studium für Malerei und Zeichnung und bildete sich bei Künstlern wie Xenia Hausner und Felix Eckardt fort. Es folgten Einzel- und Gruppenausstellungen in Hannover, Hamburg, Kolbermoor und Bologna. Seit Anfang 2024 ist sie Mitglied der Ateliergemeinschaft im Stammelbach-Speicher.
Luka Luisa Bakalow, Jakob Knopp
Shapes in Colour and Clay
23. März – 20. April 2025
• Flimmernde Assoziationen in den Zwischenräumen von Form und Farbe verbinden die Keramiken von Luka Luisa Bakalow und die Malereien von Jakob Knopp. Die Gewinner/innen des Atelierstipendium JUNGE KUNST! des Jahres 2024/25 zeigen zum Ende ihres Stipendiums ausgewählte Arbeiten im 4. OG des Stammelbach-Speichers.
Im Rahmen des Stipendiums, welches die Weinhagen-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem BBK Hildesheim vergab, teilten sich die befreundeten Künstler/innen für ein Jahr ein Atelier im Stammelbach-Speicher.
Luka Luisa Bakalow (23) lebt in Hildesheim und studiert Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Jakob Knopp (27) lebt in Hildesheim und studiert den Masterstudiengang Kulturvermittlung an der Universität Hildesheim.
Christoph Schulz-Mons
Retrospektive
4. Mai – 1. Juni 2025
• Der Titel der Ausstellung besagt: Rückblick auf jahrzehntelanges Darstellen: zeichnend, druckend, malend in Reaktion auf Erlebnisse, Erfahrungen, Vorstellungen. Dabei fordern die Mittel des Darstellens ihr eigenes Recht ein. Denn das ›Wie‹ des Bildens ist der eigentliche, mal lustvolle, mal qualvoll errungene Kommentar zum Thema. Max Beckmann schrieb: »Malen ist Erlösung« …
Christoph Schulz-Mons, geb. 1945 in Paderborn. Kunststudium in Braunschweig und Karlsruhe. Zweitstudium Kunstgeschichte: Promotion zur sächs. Frühgotik. Bis 2010 Kunstpädagoge am Hildesheimer Scharnhorst- und am Goethegymnasium. Lehraufträge an der Universität Hildesheim zur Kunst und Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. Publikationen zum Hochmittelalter und zum Weimarer Bauhaus. Lebt und arbeitet seit 2010 in Hamburg.
Touria Alaoui
Back to the Roots
4. Mai – 1. Juni 2025
• Die Vielfalt der Welt zu erfassen, ist Ausgangspunkt und Ziel meiner Kunst. Ich nenne diesen Prozess das ›Zelebrieren der Welt‹. Geholfen hat mir dabei eine langjährige Beschäftigung mit religiösen und kulturellen Traditionen, so dass sich eine globale und ›globalisierte‹ Sichtweise und gleichzeitig eine individuelle Ausdrucksform entwickelt haben. Inspiriert sind meine Bilder durch die Landschaft, Flüsse und Seen. Die Bilder sind Imaginationen, um das Nichtsichtbare anschaulich zu machen. Sie bleiben, trotz aller Nähe zur Natur, Abstraktionen. Sie sind Produkte der Fantasie, gewonnen aus der Wirklichkeit. Alles in allem Farbenrausch und Farbenzauber.
Touria Alaoui, Franco-Marokkanerin, geb. in Casablanca (Marokko). Lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Gronau (Leine).
Rahel Bruns
leider geklaut
15. Juni – 13. Juli 2025
• Rahel Bruns transformiert vertraute Materialien, Objekte und Orte durch gezielte Aggression oder Interpretation in Werke. Zentral dabei ist die Suche nach der Essenz eines Objektes oder so etwas wie einer Wahrheit im Material. In Hildesheim werden erstmals Installationen ganz unterschiedlicher Arbeitsphasen kombiniert mit aktuellen Videos zu sehen sein.
Rahel Bruns, geb. 1979 in Filderstadt, lebt und arbeitet in Hamburg.
Studium Jura und Islamwissenschaft in Freiburg. Freie Kunst UDK Berlin, ENPG Mexiko-Stadt und Meisterschülerin HBK Braunschweig. Zahlreiche Preise und Stipendien, Ausstellungen im In- und Ausland.
Katrin Jakobsen
CIAO BELLA
15. Juni – 13. Juli 2025
• Sind das Comics? Nein. Fotos?
Naja. Katrin Jakobsen versteht ihre Arbeit als ihr nachgeholtes, sehr intimes Bilder-Tagebuch. Inspiriert von den italienischen ›fotoromanzi‹, Kiosk-Heftchen der 1970er, erzählt sie – brutal offen, aber immer mit einem Augenzwinkern – von ihrem Geschlechtsleben. Dabei verwandelt Katrin ihre Fotos in Comics und erzählt die dazugehörende Geschichte in handgeschriebenen Sprechblasen. Jedes Bild ist eine abgeschlossene Erzählung. Chronologie spielt dabei keine Rolle. Eine 66-Jährige mit ausgeprägter Libido? Ist das nicht ein bisschen, also, wirklich …?
Katrin Jakobsen, geb. 1958 in Hamburg. Fotografie-Studium Letteverein, Berlin und ICP, New York. Katrin hat lange Zeit als freiberufliche Fotojournalistin für die schwedische Presse gearbeitet und gleichzeitig dort auch eine Reihe Bücher veröffentlicht, bis sie sich 2006 entschloss, ausschließlich als Künstlerin zu arbeiten. Zwei ihrer Projekte wurden auch im Stammelbach-Speicher ausgestellt: ›alles wird gut‹ und ›Vaterland‹.
Meisterklasse Ludwig Rauch
Never be sure
3. August – 31. August 2025
• Nichts ist wie es scheint. Auch wenn es schön ist. Auch wenn es klar ist. Nichts ist eindeutig. In einer Gegenwart voller Ambivalenz, Widersprüchlichkeit,Gegensätze, in einer Gegenwart, in der Maschinen intelligent werden und handeln lernen wie Menschen, ist die Kunst Versicherung und Verunsicherung zugleich. Was sehen wir, und was ist da wirklich? Auf wen können wir bauen? Wem oder was sollen wir vertrauen? Never be sure
Ludwig Rauch, Dozent an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin, Mitglied der DGPh.
Studierende seiner Meisterklasse: Sabine Dobinsky, Nadja Rentzsch, Beate Wätzel, Kathrin von Eye, Sebastian Schmidt.
Stefan Stichler
Neben der Linie
3. August – 31. August 2025
• ›Neben der Linie‹, das ist sowohl Ortsbeschreibung wie auch Geisteshaltung. Es ist die Suche nach Ausdruck, nach Formulierung dessen, was einem widerfährt, was sich einem in den Weg stellt, allein, um herauszufordern. Eine Form der Aufforderung zur Suche nach Erkenntnis? Sich verorten in einer Welt, die zu zerreißen scheint, die aufgesplittert vor einem liegt wie dahingeworfene Puzzlestücke. Stichler setzt Fragmente zusammen, sampelt Fotos, Skizzen und Notizen um sie in seinen Malereien als Blickfenster in andere Welten aufleben zu lassen. Immer auf der Suche nach dem Gefüge. Es scheint eine Sisyphusarbeit und möglicherweise ist das schon eine Erkenntnis. All diese Welten, die sich in Stichlers Bildern auftun, leben von der Verbindung zu den Betrachtern. Neben der Linie laufen bedeutet erhöhte Wachsamkeit. Es ist die Liebe zu einer Welt wie sie sein könnte, aber noch nicht ist.
Stefan Stichler, geb. 1972, lebt und arbeitet in Frankfurt/Main und Düsseldorf. Er beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Verortung des Menschen in komplexen Systemen.
Ka Krumbein
Cache / Zwischenspeicher
14. September – 12. Oktober 2025
• Ka Krumbein arbeitet interdisziplinär im Theater- und Kunstkontext und interessiert sich für Animationen und die Bewegung von Bildern und dafür, der Zweidimensionalität von Bildern und Grafiken eine 3D Dimension und eine timeline hinzuzufügen. Im Stammelbach-Speicher wird ein Zwischenspeicher, ein Cache, eingerichtet – mit Bildern und Objekten für den schnellen Zugriff des Auges, ein environment wie ein Stopmotion-Film.
Ka Krumbein studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Museum Studies in New York, lebt in Berlin, arbeitet in Deutschland, Schweiz, Griechenland, Türkei an öffentlichen Theatern. Mit Theater Mahagoni und hirche/krumbein productions verwirklichte sie Theaterprojekte im off-Bereich.
NK Doege
Ich seh nur die Hälfte
14. September – 12. Oktober 2025
• ›Ich sehe nur die Hälfte 2025‹ zeigt eine Schaffensperiode NK Doeges, in der sich die Künstlerin mit der Wirkung und Haptik von Papier in der Malerei beschäftigt. Hierbei wird das Papier nicht nur separiert sondern in Kombination mit diversen Oberflächen zusammengefügt und ausgelotet. Das Material zeigt auf besondere Weise, inwieweit sich die klassische Schichtmalerei sezieren lässt. Die Prozesse, die das Papier in der Bearbeitung genau durchlaufen, lassen sich teilweise nur erahnen, Zufall und Autarkie werden hier ebenso thematisiert wie das bewusste Einsetzen von Farbe.
NK Doege ist bildende Künstlerin, sie lebt und arbeitet in Leipzig, studierte Malerei an der HGB in Leipzig und war Meisterschülerin an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) bei Prof. Christian Sery. Sie ist in verschiedenen privaten und öffentlichen Sammlungen und Institutionen vertreten. Ihre Ausstellungsbeteiligungen reichen national von Leipzig über Hamburg, Berlin, Regensburg, Stuttgart usw. bis hin zu internationalen Städten wie Bilbao (E), Oslo (NO) und Wien (AU). www.nkdoege.de
BBK-Jahresausstellung
KUNST.MACHT.ARBEIT – wieviel Kunst ist dir wert
26. Oktober – 23. November 2025
• Der BBK Hildesheim stellt zur Jahresausstellung 2025 die programmatische Frage nach dem Sinn und der grundsätzlichen Möglichkeit der Arbeit als bildender Künstler und deren gesellschaftlicher Wertschätzung
in Anbetracht fehlender, finanziell angemessener Entlohnung künstlerischer Leistung.
Die Hildesheimer Ortsgruppe bezieht sich dabei nicht zuletzt auch auf ihre Aufgabe als Teil des bundesweiten Berufsverbandes BBK, der die politischen und finanziellen Belange und Interessen seiner Mitglieder zu thematisieren hat.
Die ausgestellten Arbeiten der Mitglieder und das besondere Format der Gruppenausstellung nehmen direkten Bezug zu diesen wenig beachteten, dabei aber elementaren Aspekten künstlerischer Realität in unserer Zeit und unserer Gesellschaft.