PROGRAMM 2016
Paul König
1955 bis 2015 – 60 Jahre freie Grafik
13. März – 10. April 2016
• Paul König hat diese Ausstellung bis kurz vor seinem Tod im November 2015 geplant und vorbereitet. Sie gibt einen Einblick in sein Lebenswerk: von den vielbeachteten Zeichnungen und Lithographien der 50er Jahre über malerische Landschafts-Triptychen bis hin zu den detailverliebten »gepimpelten« Federzeichnungen der letzten Jahre.
Paul Königs Bilderzyklen spiegeln Themen aus seinem Leben und Denken. Lebensfroh und farbgewaltig zeigen sie die Schönheit der Natur (die es zu bewahren gilt), setzen sich aber auch kritisch mit dem Zeitgeschehen, mit Politik und Religion auseinander.
Paul König war eine prägende Figur in der Hildesheimer Kunst- und Kulturszene. Die Galerie im Stammelbachspeicher ist durch die Initiative von Paul und Renate König mit Hilfe von Maria und Konrad Krüger entstanden. »Dass das geglückt ist, gehört – neben meiner Familie – zu meinen freudigsten und fröhlichsten Sachen.«
Paul König; geb. 1932; aufgewachsen in Ravensburg; seit 1960 in Hildesheim; Professor für illustrative Grafik an der heutigen HAWK; langjähriger Dekan und Vorsitzender des BBK; Vorsitzender des Fördervereins für Künstlerinnen und Künstler in der Region Hildesheim; Mitbegründer einer glücklichen Großfamilie.
Reinhard Stoppe u. a.
»abgeklebt«
24. April – 22. Mai 2016
• Klebebänder sind nicht nur nützlich und mittlerweile unentbehrlich zur Lösung alltäglicher Aufgaben. Ihre verschiedenen Breiten und Materialien, die Vielzahl der Farben und Beschriftungen oder auch nur ihre spröde Materialfarbigkeit provozieren Künstler zur unalltäglichen Verwendung. Constanze Prelle, Bernhard Kock, Frank Rosenthal und Reinhard Stoppe verwenden Klebebänder zur Erschaffung von Malereien, Objekten und Collagen. Teils sind sie direktes künstlerisches Werkmaterial und Ausdrucksträger, teils im wörtlichen Sinne maßgebliches Hilfsmittel zur Malerei oder sie erfahren in Collagen Wiederverwendung als Zeugen vorangegangener malerischer Prozesse. Aber auch künstlerisch aufbereitete Artefakte von alltäglicher Klebebandverwendung zeigen neue ästhetische Dimensionen dieses Materials.
Volkhard Hofer
»NATURAL GRAPHICS«
24. April – 22. Mai 2016
• »NATURAL GRAPHICS«, so nenne ich in dieser Ausstellung meine in vielen Jahrzehnten zusammengetragenen Flächenbilder aus aller Welt. Es sind Fotografien, die reduziert und ohne die übliche Perspektive aus dem unerschöpflichen Fundus der Natur entstanden sind. Sie zeigen die Natur in all ihrer faszinierenden und archaischen Unbegreiflichkeit.
Volkhard Hofer; geb. 1941 in Königsberg; Ausbildung als grafischer Zeichner; Studium als Grafik-und Fotodesigner; Kunsthochschulabschluss an der Gesamthochschule Kassel; Umfangreiche Tätigkeiten in verschiedenen Werbeagenturen; von 1974 an Lehrender an der HAWK »Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst«, Fakultät Gestaltung in Hildesheim; von 1980 bis 2002 Professor für Fotografie am selben Institut; zahlreiche eigene Ausstellungen; nationale und internationale Ausstellungsbeteiligungen, Auszeichnungen, Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Bildbänden und Kalendern; Vertreten in bedeutenden Sammlungen.
Christoph Ehleben, Nils Heberle, Marcel Kreipe, Dominic Sufin und Anna Ullrich
Die Neuen
29. Mai – 26. Juni 2016
• Christoph Ehleben, Nils Heberle, Marcel Kreipe, Dominic Sufin und Anna Ullrich. Dies sind die neuen Gesichter im BBK Hildesheim, welche im Zuge einer Gemeinschaftsausstellung nun erstmals den Stammelbachspeicher bespielen werden. Und während sich die Frage stellt, ob es nun die Gemeinsamkeiten oder gar die Unterschiede ihrer Arbeiten sind, welche den Tonus dieser Ausstellung bestimmen werden, steht jedoch fest, dass vor allem ihre Vielfältigkeit dominieren wird. Ein interessantes Zusammenspiel aus analog und digital, klassischer Techniken sowie experimenteller Herangehensweisen, im zwei- als auch dreidimensionalen Ausmaß. So offenbart sich den Gästen, ein buntes Ensembles aus verschiedenen Blickwinkeln der Fotografie, abstrakter Malerei, Collagen und Retouchen, sowie verschiedener druckgrafischer Umsetzungen, bei denen auch die Materialität stets eine tragende Rolle spielt.
Anthony Canham
»… something old and something new«
29. Mai – 26. Juni 2016
• Anthony Canham zeigt Beispiele seiner Malerei aus den Jahren 1960 – 2015.
Anthony Canham; geb. 1941 in Epsom, England; Studium an der Wimbledon School of Art und den Royal Academy Schools in London; 1969 Übersiedlung in die BRD; 1988 bis 2005 Professor an der Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim; lebt und arbeitet in Hildesheim.
Katrin Jakobsen
»alles wird gut«
07. August – 04. September 2016
• Mit »alles wird gut« gelingt Katrin Jakobsen das Unmögliche: ein Tabu zu zeigen. Der Betrachter der großformatigen, farbenfrohen, aber unscharfen Fotografien tritt ein in die Welt von Unterdrückung und Gewalt an Kindern. »Katrin Jakobsen verzichtet in ihrer neuen Arbeit auf die Fotografie als allein beherrschendes Medium. Sie bastelt und baut Raumsituationen und Szenarien des Missbrauchs von Kindern minutiös nach, recherchiert und dokumentiert. Die fotografischen Abbildungen und die von ihr verfassten Videos zum Kindesmissbrauch bezieht Katrin Jakobsen, anders als viele heutige Künstler, die sich mit der Darstellung sexueller Praktiken befassen, nicht aus einschlägigen Magazinen, Filmen und Internetauftritten. Sie bildet vielmehr im Stil des renommierten deutschen Fotografen Thomas Demand die von ihr selbst installativ geschaffenen Raumsituationen und Szenarien ab. Katrin Jakobsen hat damit einen wichtigen persönlichen Schritt vollzogen: von der Fotografie weg in den komplexen, sich vielfach überlagernden Bereich der Multi-Media-Art.« (Harald Falckenberg 2009)
Katrin Jakobsen; geb. 1958 in Hamburg; lebt heute in Paris.
Heiner Szamida
»Konkretes Gefüge«
7. August – 4. September 2016
• »Alle Gestalt hat ein Gefüge sichtbarer Qualitäten, die in bestimmter Ordnung gebunden werden müssen. Die Auswahl der eingesetzten Erscheinungsqualitäten und ihre Anordnung trifft der Urheber nach persönlicher Wahl, bedingt durch die Art seiner Veranlagung, seines Temperamentes und seiner Denkkraft, …« (Aus dem Kapitel: »Gefügebau der Gestalt« in »Schule des Schauens« von Max Burchartz Prestel-Verlag, München 1962)
Heiner Szamida; geb. 1952 in Gelsenkirchen; 1973 – 1977 Studium an der Folkwangschule Essen, Visuelle Kommunikation, Malerei, Bildhauerei; 1974 Kunstförderpreis der Stadt Gelsenkirchen; 2000 1. Preis der Bienale für Kleinplastik Hilden; seit 1983 Mitglied der Künstlersiedlung Halfmannshof; Gelsenkirchen seit 2013 Mitglied im Vestischen Künstlerbund (Recklinghausen); Ausstellungen im In- und Ausland; lebt und arbeitet in Gelsenkirchen.
Antje Smollich
weiter • wird • gewesen
18. September – 16. Oktober 2016
• Die hannoversche Künstlerin Antje Smollich schlägt in dieser Ausstellung einen zeitlichen Bogen von älteren, selten oder bisher nie gezeigten Werken hin zu ihren aktuellen Arbeiten. Ihre Zeichnungen, Bildobjekte und Assemblagen entstehen aus Materialien, die der Betrachter aus dem Alltag oder anderen kunstfernen Zusammenhängen kennt: Acrylglas, Folien, Gitter- und Gazematerialien erfahren durch die Bearbeitung eine sinnliche-visuelle Aufladung, die nicht mehr eindeutige Nachvollziehbarkeit der Bildentstehung führt zur Verdichtung und Vieldeutigkeit des vollendeten Werkes. In Auseinandersetzung mit den Grenzen des klassischen Malereibegriffs entstehen aus diesen Farbträgern Bilder, bei deren Entstehung methodische Stringenz und subversiver Spieltrieb einander nicht ausschließen. Leuchtende Farben, Transparenz, Verschiebungen lassen den Wahrnehmungsprozess zum Ereignis werden und steigern den Genuss am sensiblen Spiel mit Farbe, Fläche und Raum.
Christine Brand
alles.papier
18. September – 16. Oktober 2016
• … nur Papier, ein alltägliches, vertrautes Material, das uns umgibt. Oft achtlos weggeworfen und doch faszinierend in seiner Vielfalt – doch Papier kann wesentlich mehr, als »nur« Bildträger in der Kunst zu sein. Längst ist Papier dem dekorativen, nützlichen Zweck entwachsen. Christine Brand begann vor einigen Jahren neben der Malerei mit Bienenwachs (Enkaustik) mit Papieren zu experimentieren und die Konsistenz, die Variabilität in Form und Ausdrucksweise des Materials bald zu schätzen. Die haptische, ästhetische und optische Qualität von Papier forderte die Künstlerin in konzeptioneller, innovativer und gestalterischer Vielfalt heraus. Durch unterschiedliche Bearbeitungsmethoden, wie formen, reißen, pressen sogar kochen der Papierfasern entstehen experimentelle Flächen, mal zart und fragil, mal robust und rau, sowie Objekte und Installationen in meist reduzierter Farbgebung, nicht nur der Ästhetik verschrieben. Der Werkstoff lässt thematische Ideen entstehen, die mit der ihm eigenen Aussagekraft des Papiers ihre Wirkung entfalten.
BBK Jahresausstellung
»16«
23. Oktober – 20. November 2016
• 2016 werden wieder Künstler und Künstlerinnen des BBK-Hildesheim ihre Jahresausstellung im Stammelbach-Speicher durchführen. Menschen, die ihr Leben der Kunst und der durch Kunst zu bewegenden Gesellschaft widmen. Zum Jahresthema »16« zeigen sie Werke, an denen ihr aktuelles Ringen um Form und Schönheit deutlich wird. Diese Auseinandersetzung ist nicht nur ein persönliches Anliegen. Mit ihrer ganzen kreativen Persönlichkeit, stellen sich die Kollegen und Kolleginnen den Zeitfragen und der Zeitnotwendigkeit. Die Werke stellen individuelle Sichtweisen dar, die sich mit allgemeinen Anliegen konfrontieren. Denn nicht nur der Produzent dieser Werke ist an diesen Verwandlungsprozessen beteiligt, sondern auch der Konsument, der Kunstliebhaber wird aufgefordert, einfühlend und mitgestaltend sich den Darstellungen zu widmen. Die Form und das Erlebnis, die sich daraus ergeben, betrifft jeden und jeder, der sich in Beziehung setzt, ist an deren Entstehung beteiligt. Das Kunstwerk wird erst dann, wenn es erfasst und ergriffen wird.